H1 macht Traum vom Aufstieg in die Bayernliga wahr
Ein kurioses, nervenaufreibendes Saisonfinale trug sich am letzten Spieltag der Landesliga-Ost zu. In der tatsächlich allerletzten Partie der Saison fiel die Entscheidung über die Meisterschaft sowie den Aufstieg in die Bayernliga im direkten Duell zwischen den Germanen aus München und dem Team aus der Dreirosenstadt (jeweils 24:10).
Erst möglich wurde dies durch einen souveränen 7:1-Erfolg (3183:3094) des SKC Lohhof über den bis dahin amtierenden Tabellenführer Bavaria Pasing am Vortag. Die Pasinger, mit 17:1 Zählern nach der Vorrunde noch klar auf Meisterschaftskurs, damit auf den letzten Metern von der Konkurrenz abgefangen!
Die taktische Marschroute für die Partie an der Säbener Straße war durchaus schwierig. Zwar benötigten die Rot-Weißen durch die höhere Anzahl an MP auf ihrem Konto “nur” noch ein Unentschieden. Doch die Germanen hatten drei Spieler aus den Top10 der Landesliga mit einem Schnitt jenseits der 570 Holz in ihren Reihen. Sehr wahrscheinlich würde also die höhere Holzzahl den Ausschlag geben.
Beide Teams konnten trotz aller Ambitionen nicht in Bestbesetzung antreten. Im Duell der “Aushilfen” setzte sich Johannes Klöble klar mit 550:486 Holz und 3:1 SP gegen Harald Augustin durch. Parallel unterlag Michael Wasserl seinem Kontrahenten Norbert Pröll bei 2:2 SP knapp mit 559:564 Holz.
Im mittleren Durchgang konnten die Rot-Weißen den Vorsprung von 59 Holz zunächst weiter ausbauen. Doch dann kippte die Partie zugunsten der Gastgeber. Lukas Kufer unterlag Pascal Honermeier bei 2:2 SP mit 555:561 Holz. Benedikt Kastl und Michael Klopp teilten sich den MP mit jeweils 548 Holz und ebenfalls 2:2 SP.
So lagen die Moosburger zu diesem Zeitpunkt trotz Berücksichtigung der 2 MP für die höhere Holzzahl (+53) nur mit 3,5:2,5 MP in Führung. Dieser Vorsprung war trügerisch, weil die Gastgeber mit Martin Kistriz und Markus Hagemann das wohl stärkste Schlusspaar der Liga aufboten und nun zumindest einer der Rot-Weißen sein Duell nicht verlieren durfte.
Doch das immer besser harmonierende Duo aus der Dreirosenstadt hielt dem maximalen Druck stand. Felix Hohn setzte mit 160 Holz gleich zu Beginn ein dickes Ausrufezeichen und hielt die Partie gegen Markus Hagemann fast bis zum Schluss offen. Mit 564:580 Holz bei 2:2 SP unterlag der Moosburger letztendlich nur knapp. Eine nervenstarke Partie nach verhaltenem Start bot Christopher Langer, der sich mit der Tagesbestleistung von 585 Holz gegen Martin Kistritz (548), den Kapitän der Germanen, durchsetzen konnte und auch in dieser Partie maßgeblichen Anteil am größten Erfolg in der Geschichte der rot-weißen Herrenabteilung hatte.
So errangen die Rot-Weißen mit 4,5:3,5 MP und 3361:3288 Holz letztendlich sogar den Sieg in einer überaus fair geführten Partie. Ausschlaggebend war wieder einmal die mannschaftliche Geschlossenheit.
Der Jubel im Moosburger Lager über den Coup im letzten Moment der Saison war natürlich riesengroß, zumal man sich im letzten Jahr noch im entscheidenden Duell beim TSV Milbertshofen geschlagen geben musste. “Oh wie ist es schön, oh wie ist es schön - sowas hat man lange nicht gesehen", hallte es durch die Anlage an der Säbener Straße und am Abend wurde der Aufstieg gemeinsam mit den anderen Teams und Moosburger Anhängern noch gebührend gefeiert.
Damit startet für das Team um Kapitän Sebastian Raspe in der Saison 2023/24 das große Abenteuer Bayernliga Süd gegen Mannschaften aus Niederbayern, Oberbayern, München und Schwaben. Wie anfangs in der Landesliga gilt es zu beweisen, dass die eingespielte Truppe aus der Dreirosenstadt auch als Außenseiter eine erfolgreiche Saison bestreiten und den Klassenerhalt sichern kann.